ist Philosoph und hat das Privileg, dies im Hauptberuf zu sein: als Philosophieprofessor an der Universität Köln und Direktor des Thomas-Instituts, das sich der Philosophie-, Theologie- und Wissenschaftsgeschichte eines Milleniums widmet, das man gemeinhin Mittelalter nennt. Mit dem Dom besitzt seine Heimtstadt ein weltweit bekanntes Weltkulturerbe, das die Kölner unter keinen Umständen hergeben wollen. Wenn er sich nicht Forschungsthemen widmet, gilt sein besonderes Interesse der Musik und der Kunst. So empfindet er die Aufgabe als Gastkurator Philosophie am Museum Kolumba als seine schönste Berufung der letzten Jahre.
106 Quadratmeter Fensterfläche oder 11.263 Farbquadrate reichen, um den Pulsschlag vieler Menschen zu erhöhen: Die einen erleben das Glasfenster von Gerhard Richter im Kölner Dom als Affront, die anderen als Meisterwerk. Andreas Speer lässt sich in seinem Artikel von solchen Polarisationen nicht beeindrucken. Vielmehr geht er an die Quelle mittelalterlicher Glasfensterkunst und zeigt: Das jüngste Fenster im Kölner Dom ist zugleich das älteste.